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Nachgedacht

Steffen Sonne-Ude • Juni 12, 2021

Mein Sandkasten oder dein Sandkasten

Kategorie:Nachgedacht!


Manchmal wünscht man sich, dass man als Veranstalter einen Dachverband hat, oder bei einer großen Versicherungsgesellschaft arbeitet oder beim amerikaner mit dem goldenen M. Die haben nämlich einen großen vorteil, dort gibt es einen gebietsschutz.


Der etwas angestaubte DVV hat so etwas auch, aber da waren wir schon und mit unserem Durchschnittsalter von 42 Jahren sind wir wohl doch etwas zu jung für deren Ansichten und auch zu modern mit so nem App Krams und Computer für die Teilnehmererfassung usw.


Nun denn, wir haben keinen Dachverband, brauchen wir auch nicht, daher müssen wir uns mit sandkastenspielen beschäftigen, auch wenn es manchmal leidig ist.


Die Wanderszene ist normalerweise ein gutmütiger haufen Menschen, die eines vereint: das Hobby wandern gehen.


Normalerweise sollte man es als Veranstalter eigentlich hinbekommen, dass man nach links und rechts schaut, was machen denn meine Mitveranstalter (an dieser Stelle spreche ich absichtlich nicht von Konkurrenten, denn wir bieten ja alle dasselbe an). Da wir uns alle im sportlichen Sektor befinden, denn nichts anderes machen wir (eine Mischung aus Event und Sportwandern) entfällt aus unserer Bewertung das Wort Konkurrent (Auf sportlicher Ebene bezeichnet Konkurrenz den Wettbewerb unter Mitstreitern um den Sieg).


Gibt es etwas zu gewinnen? Nein.


Warum also das Thema Sandkastenspiele?


Ich habe Sandkastenspiele gewählt, da mich so manches Verhalten an die Beobachtungen die ich gemacht habe, als mein Junior auf öffentlichen Spielplätzen im Alter von 2 - 5 Jahre mit seinen Spielgenossen um das sandspielzeug und noch besser, um die beste Baugrube stritt. Es ist schon merkwürdig wie sich dort parallelen aufzeigen.


Da kommst du also mit dem Junior und der gepackten Tasche voll Schaufeln, förmchen und Eimer auf den Spielplatz und nachdem alles ausgepackt ist, wird der Claim durch die Kinder abgesteckt. Jetzt wird gebuddelt und es werden Förmchen befüllt. Interessant wird es immer dann, wenn ein "mitbuddler" in die Nähe kommt (man bedenke, dass der Sand auf so einem Spielplatz ziemlich gleich ist (außer in den Ecken hinter Sträuchern, wo man auch mal andere Dinge in der Schaufel finden kann), aber das ist eine andere Geschichte. Jetzt kommt also der Mitbuddler in die Nähe und dann geht in 8 von 10 Fällen das Streiten um den Platz los, als wenn nicht noch weitere 100 quadratmeter Spielplatz vorhanden sind. Nein, es müssen die 30 quadratzentimeter sein, da dort wohl der beste Boden vorhanden ist, um einen Sandkuchen zu bauen.


Wieder zurück zum wandern.


Es gibt eine begrenzte ressource an Wanderern, die eines vereint, dass ist ähnlich wie bei Joggern, nicht jeder mag joggen und nicht jeder mag wandern. Sie wollen gemeinsam schöne Erlebnisse haben. Was macht man also normalerweise als Veranstalter? Man schaut nach links und rechts, ob an einem geplanten Datum und einem bestimmten ort ein anderer aus der Umgebung etwas veranstaltet oder nicht.


Idealerweise sucht man sich nicht das selbe Datum aus, denn man bringt den wanderer in eine konfliktsituation, dass er sich entscheiden muss, wohin er geht. das zeugt nicht von weitsicht aus sicht des Veranstalters.


So handelt normalerweise ein Veranstalter umsichtig, um die begrenzte Ressource Teilnehmer, adäquat zu beglücken und ihm maximale auswahlmöglichkeiten zu geben. Es gibt somit zwei arten von veranstaltern, nein eigentlich drei.


  1. der egomane
  2. der rücksichtsvolle
  3. der es sich leisten kann


der egomane

Er sieht den Sandkasten als sein eigentum an, wehe dem, der auch nur in die nähe seines Förmchens kommt.


Der rücksichtsvolle

Er schaut nach links und rechts, ob er mit jemanden in konflikt kommt, ob sich Termine überschreiten oder er die exakte Strecke eines anderen benutzt.


Der es sich leisten kann

Das ist die dritte Gruppe an Veranstaltern, die einfach auf Grund ihrer Größe und Bekanntheit eine Veranstaltung durchziehen, egal ob der rücksichtsvolle oder der egomane dort schon etwas geplant hat.


Gruppe 3 kann man nicht beeinflussen oder steuern, das ist leider zu akzeptieren.

Was mich aber wirklich stört ist, dass man auf dem Feld der Veranstalter noch gruppe 1 hat. Das ist eine Tatsache, die eigentlich nicht sein darf und auch nicht sein muss. Es gibt keinen Gebietsschutz und das einzige, was beachtet werden sollte ist, dass man sich mit terminen abspricht. das klappt mit einigen ganz gut, aber mit dem einen oder anderen leider nicht und wehe, du kommst in die Nähe von veranstaltungen des Typus Gruppe 1. Mit Nähe ist noch nicht einmal das Datum gemeint, sondern vielmehr eine offenbar dem Typus 1 "gehörende" Strecke. Damit meint dann diese Gruppe, weil sie dort schon immer laufen, auch wenn es nicht einmal 10% der eigenen Strecke ist, dass gehört Mir! Da darf niemand anderes hin. Jetzt kommt das Phänomen Sandkasten raus. MEINS!!!!!

Da werden dann sogar Jahrelange feste Termine umgeworfen, nur damit da kein anderer sein Förmchen mit Sand voll macht.


Es ist schon zum schmunzeln, wie manch einer reagiert. Schade natürlich aus Sicht des Teilnehmers, aber das soll der Teilnehmer selbst beurteilen, was er daraus macht und wie er das beurteilt.


Wir werden unseren Termin für den Nord-Ostsee-Kanal 2022 selbstverständlich wieder im Sinne der Teilnehmer wählen, mal schauen ob wir wieder wie 2021 etwas umplanen müssen, da die Sandkiste als Eigentum betrachtet wird^^.



Herzlichst,

euer Steffen




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